Am 22. und 23. Oktober hat die europäische Hochschulallianz EUniWell ihr 5-jähriges Bestehen an der Universität zu Köln gefeiert. Zum mannigfaltigen Programm gehörten neben dem Anschneiden der Geburtstagstorte auch spannende Vorträge und inspirierende Austauschformate. Einer davon war der Workshop “Opening up higher education: a pathway to well-being in teaching and learning”.
Das Spannende daran: die Teilnehmenden haben mithilfe eines „Brettspiels“ die Vorteile von Open Educational Resources erkundet. Und dabei viel diskutiert und Spaß gehabt.
Zunächst stellen wir das Brettspiel vor, dann zeigen wir die Ergebnisse. Und zum Schluss laden wir Sie ein mitzuspielen: würde Ihre Lösung auch so aussehen?

Das „Brettspiel“ 23 gute Gründe für Open Education
Das Brettspiel besteht zum einen aus 23 Karten, die jeweils einen Grund für Open Education darstellen, z. B. Wissen teilen, Kosten senken, Zusammenarbeit fördern, Qualität steigern. Diese 23 guten Gründe für Open Education wurden in 23 Blogartikeln während der Open Education Week 2025 vertiefend beschrieben.
Weiterhin gibt es 6 Rollenkarten, also Personen, die für die Hochschulbildung eine wichtige Rolle spielen: Studierende, Lehrende (einmal zurückhaltend und einmal enthusiastisch), Bibliothekar*innen, Leitungsposition (z. B. Institut oder Hochschulleitung) und Leitung (Bildungs-)Ministerium.
Und natürlich gehört zum Spiel ein Spielplan. In der Mitte befinden sich 9 Felder, die in Form eines Diamanten in fünf Zeilen angeordnet sind. Auf diese 9 Felder sollen 9 der 23 Gründe verteilt werden. Die fünf Zeilen haben jeweils eine Bedeutung, die auf dem Spielplan beschreiben ist:
- 1. Zeile: grundlegend
- 2. wichtig
- 3. neutral
- 4. riskant
- 5. hinderlich
Und schließlich befindet sich auf dem Spielplan ein Feld, auf das eine Rollenkarte gelegt werden soll.
Das Spiel wird von einer Gruppe gespielt, z. B. 4-6 Personen, ca. 30 Minuten. Die Gruppe wählt zunächst eine für sie passende Rollenkarte aus und platziert diese auf dem dafür vorgesehenen Feld. Anschließend müssen die Teilnehmenden basierend auf den 23 Gründen eine Argrumentationsgrundlage aus 9 Karten (= Gründen) erstellen, um die ausgewählte Person (die Rolle) davon zu überzeugen, offene Bildung zu fördern, wobei sie die neun Gründe von den wirkungsvollsten (Zeilen 1 und 2) bis zu denen, die von der Person möglicherweise abgelehnt werden könnten (Zeilen 4 und 5), einstufen. Dieser Ansatz sorgt für lebhafte Diskussionen und Debatten mit dem Ziel, eine gemeinsame Einigung über die Rangfolge der neun Karten zu erzielen.
Alle Spielmaterialien und ein Leitfaden für Moderatoren sind unter einer CC BY-Lizenz und in mehreren Sprachen, darunter Englisch und Deutsch, auf dem Blog des UNESCO-Lehrstuhls RELIA frei verfügbar.

Ergebnisse aus unserem Workshop
In unserem Workshop haben zwei Gruppen diese Herausforderung angenommen. Eine Gruppe hat sich für die Rolle der zurückhaltenden Lehrkraft entschieden, die andere für die Rolle der Leitung der Organisation (Institut, Hochschule). Beide Gruppen haben sehr lebhaft und voller Elan Gründe gesucht, diskutiert und zugeordnet. Dabei wurde auch viel gelacht.
Die Ergebnisse der beiden Gruppen sehen wie folgt aus:


Offene Bildung, Well-being und internationale Zusammenarbeit
Neben dem Brettspiel wurden die Teilnehmenden auch gebeten, folgende Fragen zu beantworten:
- Wie kann offene Bildung zum Well-Being von Lehrenden und Lernenden beitragen?
- Wie kann offene Bildung die Zusammenarbeit zwischen den EUniWell-Universitäten fördern?
Die Antworten:
| Wie kann offene Bildung zum Well-Being von Lehrenden und Lernenden beitragen? | Wie kann offene Bildung die Zusammenarbeit zwischen den EUniWell-Universitäten fördern? |
|---|---|
| Sichtbarkeit; Weniger Vorbereitungsaufwand; Lehrer*innen können Lernende sein; Soziale Gerechtigkeit (Zugang); Größere Auswahl an Lernmaterialien für Lernende; Bietet mehr Möglichkeiten für den Dialog; Zeit als wichtige Ressource für Lehrer*innen; Mehr Verschmelzung von Lehren und Lernen; Anerkennung und Austausch = Hilfe → Glück | Kollaborative Kurse; Weniger Sprachbarrieren (Übersetzung, Mehrsprachigkeit); Einfacher Austausch; Matchmaking; Offene Bildung als erster Schritt für eine intensive Zusammenarbeit oder gemeinsame Gestaltung; Interesse an Best Practices; Anreize für Finanzierung |
Die während dieses Workshops gesammelten Antworten und geführten Diskussionen waren sehr wertvoll. Sie helfen uns, der Arbeitsgruppe für Open Education, zu verstehen, wie wir offene Bildung in EUniWell fördern können, um spezifische Herausforderungen anzugehen, denen wir sowohl als Allianz als auch in jeder unserer Universitäten gegenüberstehen. Ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer*innen für ihre Anwesenheit und ihre Beiträge!
Ihre Lösung?
Würden Sie der Zuordnung der Gründe bei der zurückhaltenden Lehrkraft zustimmen? Und bei der Leitung? Welche Rolle haben Sie und welche Gründe wären für sie wichtig oder unwichtig?
Schicken Sie uns gerne Ihre Lösung (euniwell[at]univ-nantes.fr) und wenn Sie möchten, veröffentlichen wir sie hier. Wenn Sie weitere gute Gründe für offene Bildung lesen möchten, schauen Sie sich die 23 Blogartikel der Open Education Week an. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
„Internationaler Austausch über Open Education in der Hochschulbildung: Spielerischer Workshop im Rahmen des 5-jährigen Jubiläums von EUniWell“ von Magdalena Spaude und Erwan Louërat ist lizenziert unter CC BY 4.0

