Offene Selbstlernangebote zur digitalen Hochschullehre
Autor*innen: Malte Kneifel & Anja Löwe (Universität zu Köln, Prorektorat für Lehre und Studium)
WAS IST DIE LERNARCHITEKTUR?
Die Lernarchitektur ist eine digitale Selbstlernumgebung zu Themen der digitalen Hochschullehre, die von der Aktivierung von Studierenden über Barrierefreiheit bis hin zu Serious Games und Non-Disposable Assignments reichen. Sie ermöglicht es Nutzer*innen, flexibel und bedarfsorientiert Wissen aufzufrischen, Inspiration für die eigene Lehre zu erhalten und neue Lehrkonzepte zu entwickeln.
Alle Inhalte der Lernarchitektur sind als Open Educational Resources (OER) konzipiert und können frei adaptiert und weiterentwickelt werden – etwa für hochschuleigene Weiterbildungszwecke (siehe auch Offene Bildungsmaterialien an der Universität zu Köln). Nur wenige Bestandteile, wie z. B. Logos, sind von dieser Lizenzierung ausgenommen. Die Lernarchitektur wird an der Universität zu Köln am Prorektorat für Lehre und Studium betreut und weiterentwickelt und ist auf der offenen Lernplattform EduLabs zugänglich, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
AUFBAU DER LERNARCHITEKTUR
Die Lernarchitektur gliedert sich in zwei Hauptbereiche: den Weiterbildungsbereich und den Bereich für Lernarchitekt*innen.
Im Weiterbildungsbereich stehen 52 Online-Selbstlerneinheiten zu verschiedenen Aspekten der digitalen Hochschullehre zur Verfügung. Die Einheiten sind flexibel bearbeitbar, dauern zwischen 15 und 60 Minuten und wurden mit dem Open-Source-Tool H5P erstellt. Alle Materialien sind unter der CC BY 4.0 Lizenz verfügbar und können als OER geteilt, genutzt und weiterentwickelt werden.
Ein optionales digitales Workbook begleitet die Arbeit mit den Einheiten und bietet Raum für Reflexionsfragen sowie diverse Lernaktivitäten. Es ist als interaktives PDF-Dokument verfügbar und ebenfalls unter CC BY 4.0 lizenziert.
Nutzer*innen können die Inhalte explorativ über eine Lernlandkarte entdecken oder gezielt über eine verschlagwortete Übersicht auf sie zugreifen. Die Lernlandkarte ordnet die Selbstlerneinheiten neun Themenfeldern der digitalen Lehre zu, die praxisnah durch Storytelling eingeführt werden.
Der Bereich für Lernarchitekt*innen bietet Zugriff auf die Projekterfahrungen des Teams, das die Lernarchitektur entwickelt hat. Hier finden sich Vorlagen, Konzepte, Ablaufpläne, Leitfäden, Checklisten und Workflow-Prozesse, die ebenfalls unter der CC BY 4.0 Lizenz stehen. Zudem sind alle 357 CC-lizenzierten Grafiken, die in der Lernarchitektur verwendet wurden, über Wikimedia Commons zugänglich. Die Inhalte dieses Bereichs können explorativ über fünf Themenfelder oder über ein verschlagwortetes Verzeichnis erschlossen werden.
ENTSTEHUNG UND WEITERENTWICKLUNG DER LERNARCHITEKTUR
Die Lernarchitektur entstand im Rahmen des Projekts „Hochschuldidaktik im digitalen Zeitalter“ ( (HD@DH.nrw), das von der Digitalen Hochschule NRW (DH.nrw) von Juli 2020 bis Juni 2024 gefördert wurde. Ziel des Projekts war es, sowohl Neueinsteiger*innen in der digitalen Lehre als auch erfahrenen Lehrenden Möglichkeiten zur Weiterentwicklung ihrer digitalen Lehrkompetenzen zu bieten.
Im Projektbaustein „Teaching in the Digital Age“ wurde die Lernarchitektur von einem 13-köpfigen, hochschulübergreifenden Team in einem agilen, ko-kreativen Prozess entwickelt. Besonderer Wert wurde auf regelmäßiges Feedback von Expert*innen und Nutzer*innen gelegt, dass den Entwicklungsprozess maßgeblich beeinflusste. Die Mitarbeitenden der Universität zu Köln, Malte Kneifel und Anja Löwe (Prorektorat für Lehre und Studium) waren dabei unter anderem maßgeblich am Themenbereich „Didaktisches Design im digitalen Raum“ beteiligt und entwickelten dort Selbstlerneinheiten zum Constructive Alignment. Neben grundlegenden Lerninhalten zur Planung des digitalen Lernens umfassen die Einheiten Themen wie Adaptives Lernen oder der Flexibilisierung und Individualisierung von Lehr-Lernaktivitäten.
Am Prorektorat für Lehre und Studium der Universität zu Köln wird die Lernarchitektur nach dem Ende des Projekts HD@DH.nrw nicht nur betreut, sondern ihre Inhalte werden – ganz im Sinne der OER – weiterentwickelt und stellen eine Basis zur Schaffung neuer digitaler Lernangebote dar. So befinden sich beispielsweise aktuell, auch unter Rückgriff auf das unter Leitung von Prorektorin Prof.‘ Dr.‘ Beatrix Busse entwickelte Konzept zur digitalen Bildung, themenbezogene Lernwege in Entwicklung. Interessierte Nutzer*innen werden sich darin strukturiert mit Online-Lerneinheiten zu relevanten Themen der digitalen Hochschulbildung beschäftigen können, die sowohl in der bestehenden Lernarchitektur verankert sind als auch neu entwickelt werden, um Impulse für ihre digitale Lehre zu gewinnen. Sie können außerdem durch das Absolvieren von Online-Assessments Credentials als digitale Nachweise für ihre Kompetenzen erwerben.
Ich freue mich sehr, dass die Lernarchitektur an der Universität zu Köln angeboten und weiterentwickelt wird. Besonders freut mich dabei, dass die Nutzer*innen mit den Lerneinheiten flexibel und ihren Interessen entsprechend ihre Kompetenzen ausbauen und darüber hinaus mit den Materialien weiterarbeiten können. So können die digitalen Lernmaterialien, die im Projekt HD@DH.nrw entstanden sind, nachhaltig weiterwirken und als Open Educational Resources zu einer aktuellen, bedarfsorientierten und inklusiven digitalen Hochschullehre beitragen.
Prof.‘ Dr.‘ Beatrix Busse, Prorektorin für Lehre und Studium der Universität zu Köln und EUniWell Chief Development Officer
ENTDECKEN SIE DIE LERNARCHITEKTUR!
Haben Sie Interesse an der Lernarchitektur und Weiterbildungsangeboten zur digitalen Hochschulbildung? Vielleicht finden Sie genau hier eine Idee, die Sie in Ihre eigene Lehrveranstaltung integrieren können. Besuchen Sie EduLabs und entdecken Sie die Lernarchitektur im Lernmanagement-System ILIAS. Diese wird von Malte Kneifel und Anja Löwe, die bei Fragen und Anregungen gerne zur Verfügung stehen, betreut und kontinuierlich weiterentwickelt.
Die Lernarchitektur von Teaching in the Digital Age an der Universität zu Köln – Offene Selbstlernangebote zur digitalen Hochschullehre“ von Malte Kneifel und Anja Löwe, lizenziert unte CC BY-SA 4.0.